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Ein Tag im Landesarchiv

Was ist ein Archiv? Was macht ein Archivar? Wo werden die Unterlagen aus 1100 Jahren Geschichte aufbewahrt? Diese Fragen wurden fünf Schülern der 5. und 7. Klasse am Boys’Day 2017 beantwortet, der in diesem Jahr am 27. April stattfand. Pünktlich um 9 Uhr startete ein spannender Tag mit einer Einführung in die Geschichte des Gebäudes und des Landesarchivs. Ein Rundgang durch das Haus, eine ehemalige Artilleriekaserne, die nach modernen archivfachlichen Anforderungen umgebaut wurde, durfte selbstverständlich nicht fehlen.

In der aktuell zu sehenden Ausstellung „Magdeburg – Eine Stadt verändert ihr Gesicht“ konnten die Schüler nicht nur Fotos von ihnen bekannten Gebäuden und Plätzen in Magdeburg aus verschiedenen Zeiten entdecken, sondern staunten auch über die vielfältigen Informationen aus den präsentierten Archivalien. Besonders begeistert waren sie von den alten Stadtplänen – erstaunlich, wie klein Magdeburg mit Festung einmal war.

Im Lesesaal lernten die Schüler anschließend die Möglichkeiten der Nutzung des Archivguts anhand verschiedener Hilfsmittel, wie Findbücher, Karteien und vor allem Recherche in der Online-Datenbank kennen. Technische Geräte wie Mikrofilmlesegeräte und Buchscanner wurden ebenfalls vorgestellt.
Dann ging es in das Magazin. Von außen ein großer, schwarz-grauer Kasten und zum Schutz der Archivalien für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, beinhaltet er die interessantesten Schätze, um die Geschichte Sachsen-Anhalts zu erforschen - zum Beispiel mittelalterliche Urkunden. Einige Schüler hatten in der Schule zwar schon einmal etwas von „Karolingischer Minuskel“ und „Kaiser Otto I.“ gehört, aber eine Urkunde aus dieser Zeit im Original zu sehen, war für die jungen Gäste ein ganz besonderes Erlebnis.

Der Rundgang ging weiterhin in die Anlieferungs- und Bearbeitungsräume für Archivgut, denn vor der Einlagerung im Magazin müssen die Unterlagen u.a. gereinigt und verpackt werden. Anschließend konnten die Schüler selbst mit anpacken – es galt, einen Archivbestand im Magazin umzulagern, um Platz für neu bearbeitete Akten zu schaffen.

Am Nachmittag wurde schließlich die deutsche Kurrentschrift erlernt. Schließlich konnten alle Schüler ihre Namen in dieser Schrift schreiben. Das Landeswappen und seine Bestandteile wurde ebenso vorgestellt. Abschließend ging es noch um die Fragen, welchen Schulabschluss man braucht, um Archivar zu werden und welche Ausbildungswege möglich sind. Interesse an einem Praktikum im Landesarchiv für mehr als einen Tag bestand ebenso.
Nach einem erlebnisreichen Tag verließen die fünf Schüler gegen 15 Uhr das Landesarchiv mit vielen Eindrücken – und bei dem Einen oder Anderen möglicherweise einem neuen Berufswunsch.